Die Suche nach dem optimalen Material für Ihr neues Bauteil hat begonnen und Sie haben sich für Stahl statt Aluminium entschieden? Dann fragen Sie sich jetzt gerade womöglich, wie zum Henker Sie bei mehr als 2.500 Stählen die richtige Auswahl treffen sollen. Zugegeben, ich bin selbst immer wieder erstaunt, wie viele Stahlsorten und -güten mit ganz spezifischen Eigenschaften es gibt. Hinzu kommen Überlegungen in Bezug auf kosteneffiziente, innovative und qualitativ unterschiedliche Faktoren im Produktententwicklungsprozess. Da wir tagtäglich mit verschiedenen Stählen arbeiten, möchte ich Ihnen in diesem Beitrag 5 Stähle vorstellen, die aufgrund ihrer Beständigkeit, Qualität und Innovationskraft den Maschinenbau der kommenden Jahre mitbestimmen werden.
Lange Zeit waren die sehr gute Schweißbarkeit und hohe Duktilität ein ausschlaggebender Vorteil von Stählen. In Fällen, wo diese Eigenschaften für heutige Anforderungen zu wenig waren, wurden UHSS (ultrahochfeste Stähle) entwickelt, die u.a. besonders verschleißfest sind. Obwohl damit bewusst eine verringerte Duktilität in Kauf genommen wird, sind diese UHSS noch immer kalt umformbar und schweißbar.
Trotzdem zählen ultrahochfeste Stähle zu den wichtigsten der neuen Stähle für den Maschinenbau und finden vielfachen Einsatz in unterschiedlichsten Branchen und Bereichen.
Ultrahochfeste Stähle sind besonders im Leichtbau, in der Luft- und Raumfahrt sowie im Fahrzeugbau bekannt. Also überall dort, wo Gewicht eingespart und trotzdem eine hohe Festigkeit gebraucht wird, z.B. wenn das Gesamtfahrzeuggewicht unter 3,5 Tonnen betragen soll. Außerdem überall dort, wo es Führungen gibt, da etwa beim Teleskopieren eine hohe Verschleißfestigkeit gefragt ist. Gleiches gilt für alle medienführenden Konstruktionen, wo bestimmte Partikel durch das Bauteil durchströmen müssen, ohne abrasiv wirken zu dürfen, beispielsweise das Befüllrohr eines Mähdreschers.
Sie wissen, wie das Business läuft: Besser geht immer und wer hinterherhinkt, bleibt schnell auf der Strecke. Selbiges gilt auch für Stahlhersteller, die Konstrukteure und Produktentwickler immer wieder mit den neuesten Materialen begeistern. So auch bei einer Kategorie, die ich einfach mal neuen Baustahl für den Maschinenbau getauft habe, da es sich um besonders beliebte und vielfach eingesetzte Stahlgüten handelt.
Neuer Baustahl begegnet uns vielfach im alltäglichen Leben, da er gerne für Möbel sowie im Bau- & Konstruktionssektor eingesetzt wird. Doch auch in der Industrietechnik, z.B. in Führungsschienen für Aufzüge finden Baustähle vielfache Anwendung.
Noch stehen wir am Anfang der Entwicklung von grünem Stahl, doch erste Pionierprojekte sind bereits gestartet. Obwohl es wahrscheinlich noch einige Zeit dauern wird, bis CO2-freier Stahl markttauglich wird, zählt er für mich trotzdem schon zum neuen Stahl für den Maschinenbau, denn darin liegt die Zukunft.
Da die Produktion von grünem Stahl noch in den Kinderschuhen steckt, findet dieses Material momentan extrem wenig Einsatz. Denn für eine flächendeckende Verfügbarkeit müssen zuerst noch Kapazitäten geschaffen werden. Auf dem Weg hin zu weniger CO2-Emissionen in der Prozesskette ist das ein ganz wesentlicher Schritt, wo auch die exzellente Recyclingfähigkeit von Stahl dazugehört. Aber wir spüren es alle: da tut sich etwas und ich verfolge voller Spannung die Entwicklungen.
Manch eine Branche, wie etwa die Lebensmittelindustrie würde ohne Edelstahl nur schwer auskommen, da es besonders gut dort einsetzbar ist, wo ein strenges Reinheitsgebot eingehalten werden muss. Da es dafür kaum nennenswerte Alternativen gibt, ist Edelstahl aus der Liste der alten und neuen Stähle für den Maschinenbau nicht wegzudenken.
Neben der Lebensmittelbranche finden sich Edelstähle auch im Packaging und in Abfüllanlagen, da auch hier i.d.R. sehr strenge Vorschriften für Reinigungsprozesse eingehalten werden müssen. In salzigen Umgebungen, etwa in Seenähe, wird Edelstahl ebenfalls gerne verwendet. Außerdem im Tunnelbau, z.B. für U-Bahn-Teile und im Schienenfahrzeugbau.
Warum ich Nickel und Titan mit in die Liste der neuen Stähle im Maschinenbau aufgenommen habe? Weil diese sonderlegierten Metalle ähnliche Eigenschaften mitbringen und ähnlich gut einsetzbar sind wie die zuvor genannten “echten” Stähle. Sowohl im Maschinenbau als auch in anderen Industrien stellen sie mitunter sogar die einzige nennenswerte Alternative dar.
Nickel und Titan kommen vielfach in Spezialanlagen wie der chemikalischen Industrie zum Einsatz. Typischer Einsatzort dieser sonderlegierten Metalle ist etwa die Salzsäureherstellung, wo sie in Reinform als medienführende Teile zum Ableiten der Salzsäure benötigt werden.
So überfordernd die große Anzahl der neuen Stähle für den Maschinenbau im ersten Moment auch sein mag, so groß ist schließlich der Vorteil dieser Vielfalt. Denn für (fast) jedes Bauteil gibt es den passenden Stahl. Bei Ihrer erfolgreichen Suche unterstütze ich Sie sehr gerne und freue mich schon auf Ihre Kontaktaufnahme.