Bergwandern in Turnschuhen? Marathon in Sneakern? Das Schuhwerk muss zum Anlass passen. Und während man mit einer schlechten Wahl trotzdem ans Ziel kommt, erzielt man mit einer passenden Alternative oft ein deutlich besseres Ergebnis. Ähnlich verhält es sich beim Stahl, der ebenso vielfältige Aufgaben zu erfüllen hat wie Schuhe zu unterschiedlichen Anlässen. Hier wie dort muss die Wahl zum Einsatzgebiet passen.
Denn während das Sortiment im gut sortierten Stahlhandel für die eine Zielerreichung ausreicht, braucht es für Spezialwünsche manchmal andere Lösungen. In diesem Artikel möchte ich mich mit dem Leistungsspektrum und den Grenzen des klassischen Stahlhändlers beschäftigen und Ihnen überlegenswerte Alternativen vorstellen.
Vertrauter Allrounder: Der klassische Stahlhändler
Der Aktionsraum des klassischen Stahlhändlers beläuft sich für gewöhnlich auf einen Umkreis von 150 bis 200 Kilometern pro Lager, wobei sich aus der Verbindung mehrerer Standorte häufig auch überregionale Servicegeflechte ergeben. Sein Produktkatalog gleicht gewissermaßen einem Bauchladen und umfasst ein breites Sortiment an genormter Standardware - von Blechen über Rohre bis hin zu Gittermatten.
Vertrieben werden die einzelnen Produkte nicht in Laufmetern, sondern in relativ kleinen Mengen als Stückgut. Als Kunde bestellen Sie hier vielleicht eine LKW-Ladung Bleche. Zusätzlich ergänzt der Stahlhändler sein Portfolio oft mit klassischen Bearbeitungsverfahren wie Brennschneiden, Abkanten oder Laserschneiden.
Vergleichbar ist das mit dem Schuhgeschäft im nahegelegenen Einkaufszentrum, in dem die ganze Familie seit Jahren ein alltagstaugliches Angebot findet.
Wenn Standards nicht reichen: Die Grenzen des Stahlhändlers
Nicht immer ist der klassische Stahlhändler jedoch die beste Alternative. Denn bei größeren und komplexeren Projekten sind seine Möglichkeiten oft eingeschränkt und Grenzen schnell einmal erreicht. Wenn wir bei unserem Schuhvergleich bleiben - ein 2,10 Meter großer Profibasketballer mit Schuhgröße 50 würde sich im Einkaufszentrum auch schwer tun, den richtigen Meisterschaftsschuh seines Vertrauens zu finden.
Die häufigsten Gründe, warum der Stahlhändler manchmal nicht die beste Wahl ist, sind Ihnen wahrscheinlich längst bekannt:
- Lieferschwierigkeiten, wenn größere Stückzahlen nicht schnell genug beschafft werden können.
- Hohe Kosten bei Projekten, die viele Laufmeter an Material erfordern.
- Keine Umsetzung von Sonderwünschen, da Materialgüte und Toleranzen aus der Normung dies nicht erlauben bzw. engere Toleranzen überhaupt nicht möglich sind.
- Teils wahrnehmbare Qualitätsschwankungen durch die Abhängigkeit von verschiedenen Zulieferern, selbst wenn deren Produkte nach denselben Normen hergestellt werden.
- Ein Mangel an vertieftem technischen Fachwissen zu Spezialformen, Materialien und Herstellungstechnologien, wenn beispielsweise statt eines herkömmlichen Vierkantrohres ein Oktagonalprofil mit verwendungsorientierten Details benötigt wird.
- Wenig Spielraum für individuelle Problemlösungen durch den engen Fokus auf Standardprodukte.
3 Alternativen zum klassischen Stahlhändler
Bei steigender Anzahl an Kompromissen mit dem klassischen Stahlhändler - so gut er auf seinem Gebiet auch sein mag - sind bessere Alternativen gefragt. Unser Basketballprofi würde im Hinblick auf die Meisterschaft ebenfalls nach der für ihn besten Option suchen. Welche Alternativen bieten sich zu Ihrem bisherigen Stahlhändler an?
- Wechsel des Stahlhändlers
In einem ersten Schritt könnte man vielleicht prüfen, ob die Produktqualität und Preise eines anderen Stahlhändlers den eigenen Vorstellungen besser entsprechen als jene der bisherigen Bezugsquelle. Eine wirkliche Lösung für die meisten der oben beschriebenen Probleme ist das aber in den seltensten Fällen. - Wechsel des Materials
Hier wird der herkömmliche Standard-Baustahl durch neue Materialien ersetzt, beispielsweise höherfeste und verwendungsorientierte Stähle. - Wechsel des Anbieters
Wenn auf Händlerebene keine zufriedenstellende Lösung erreicht werden kann, empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit einem Anbieter, der individuelle Anforderungen ebenso individuell abdecken kann. In Frage kommen dafür etwa serviceorientierte Hersteller von rollgeformten Sonderprofilen. Alternativen gibt es und ein Antesten der Möglichkeiten ist bestimmt lohnend.
Vor diesem Hintergrund möchte ich mir nun mit Ihnen gemeinsam ansehen, wann sich die Zusammenarbeit mit einem Rollprofilierer wirklich bezahlt macht.
Wann sich der Gang zum Rollprofilierer lohnt
Rollgeformte Profile bieten nahezu grenzenlose Möglichkeiten der Produktgestaltung. Sie zeichnen sich durch eine Reihe verfahrensbedingter Vorteile aus, beispielsweise eine sehr hohe Präzision und Fertigungstiefe sowie eine hervorragende Produktqualität. Empfehlenswert ist ein Wechsel vom klassischen Stahlhändler zum Rollprofilierer in jedem Fall für innovative Industrieunternehmen, wenn
- viele Laufmeter in gleichbleibender und funktionsorientierter Qualität benötigt werden.
- die benötigten Laufmeter mit klassischen Herstellmethoden, wie z.B. Kanten, wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll gefertigt werden können.
- heute und in Zukunft nachhaltige Produktionsweisen und Entwicklungen unterstützt werden sollen, z.B. durch Local Sourcing.
- mehrfunktionale Bauteile benötigt werden, z.B. Mehrkammerprofile mit Funktionsnuten für individuelle Befestigungslösungen sowie optimaler Auslegungen der gewünschten Statik.
- sehr individuelle Absprachen erforderlich sind, z.B. zu Verpackung und Logistik, technischen Funktionsbauteilen, einer optimalen Anpassung an Verbau-Anforderungen, weiterführenden Oberflächen-Services etc.
- die Komplexität von Beschaffungsprozessen reduziert werden soll, indem nun eine einzige Rollprofil-Lösung die Tätigkeiten von vormals verschiedenen Fachbereichen vereint, z.B. Schweißen / Montage von Einzelprofilen oder Oberflächenveredelung.
- diese sich auf ihre eigene Kernkompetenz konzentrieren, ohne Produktivitätsverlust arbeiten und einfach ein funktionierendes Bauteil haben wollen. Der Rollprofilierer kümmert sich in diesem Fall eigenverantwortlich um die Beschaffung des Fertigungsmaterials in der erforderlichen Qualität und notwendigen Spezifikation.
Fazit: Der Rollprofilierer als überzeugende Alternative für spezielle Anforderungen
Was wir festgestellt haben? Das Schuhwerk muss zur Anforderung passen und seinen Träger zuverlässig und ohne Druckstellen an sein Ziel bringen. In vielen Fällen geht das mit einem maßgefertigten Schuh einfach besser. Als Rollprofilierer sind wir gewissermaßen die Schuhmacher all jener Branchen, die auf den Werkstoff Stahl setzen.
Wir eröffnen Perspektiven und Möglichkeiten für innovationsorientierte Industrieunternehmen. Denn dort sind heute ganzheitliche Lösungen gefragt. Lösungen mit maßgeschneiderten Konzepten, individueller Beratung durch projekterfahrene Experten sowie einer prozessintegrierten Materialbereitstellung in gleichbleibend hoher Qualität. Und während der klassische Stahlhandel dabei oft an seine Grenzen stößt, überzeugen Rollprofilierer als lohnenswerte Alternative.
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